So...seit Pfingsten läut bei uns das Training - gruppenbeschränkt aber leider nur 2x die Woche und auch wenn ich mehr testen möchte - die Gegnerauswahl ist ebenfalls beschränkt. Achim hat mir auch die Woche dann ein neues Holz zukommen lassen und es wurde direkt getestet. Momentan konnte ich das Holz aber nur gegen zwei Gegner testen (kein Materialspieler) und ich werde das Holz aber auf jeden Fall noch weiter spielen (aus mehreren Gründen, dazu später)
Das neue TaiDelta kommt mit einem etwas selten gewordenes Deckfurnier im Sortiment von Achim auf der Vorhand, nämlich Buche. Dass härtere Außenfurnier hat aber eine entscheidende Auswirkung auf das Spinverhalten und das kommt dem Holz sehr zu Gute.
Was mich zunächst gewundert hat, der weiche Ballanschlag trotz des Buchefurniers, aber trotzdem oder deshalb angenehm (für mich). Signifikant ist - der extrem flache Ballabsprung und der doch relativ hohe Katapulteffekt. Es ist aber nicht zu schnell und das kurz kurz Spiel funktioniert damit super. Seit langer Zeit auch mal wieder ein super Holz für meine Angaben, weil der flache Ballabsprung sich durch alle Schlagarten durchzieht und gerade bei den Angaben positiv bemerkbar macht. Durch den sehr flachen Absprung ist der Block (besonders der Rückhandblock) fast ähnlich wie mit kurzen Noppen zu spielen und der Ball geht flach runter und ist damit sehr gefährlich - den Ball einfach wieder zurückzuspielen geht nicht, der Gegner muß ihn hochheben - etwas zu weit oben, kann man sofort gegenangreifen und nachziehen oder schießen. Was besonders viel Spaß gemacht hat ist die Unterschnittabwehr mit der Rückhand aus der Halbdistanz, die Bälle haben sehr hohes Spinpotenzial und selbst fest gezogene Bälle können schön auf die Platte zurückgebracht werden. Hackt man mehr in den Ball rein, wird richtig gut Spin erzeugt (mein Gegner hat ganz oft Luftlöcher geschlagen oder den Ball ins Netz gezogen - wenn, dann mußte er richtig nach oben durchziehen, konnte aber niemals feste den Ball spielen). Der Katapulteffekt vom Holz kann die Bälle auch lang und flach fliegen lassen (hatte ich beim ABS Ball so noch mit keinem anderen Holz gehabt, weil der Ball sonst meistens immer eher abbremst - hier fliegt er ohne stark senkende Flugkurve weiter)...teilweise mit viel oder wenig Spin - die Flugbahn ist schnurgerade dann und sehr sehr schwer vom Gegner anzuziehen.
Beim eigenen Topspin muß man darauf achten, dass eine sehr flache Flugbahn erzeugt wird, also stark nach oben ziehen, aber man macht kaum Fehler durch die flache Flugbahn, dass der Ball nicht auf die Platte geht - wenn, dann eher ins Netz - das ist aber eine Anpassungssache und kann sehr schnell adaptiert werden. Der eine mag das, der andere widerum nicht. Ich persönlich mag auch lieber höhere Flugkurven, aber bin jetzt von dieser flachen Flugkurve auch angetan, weil sie wieder andere Möglichkeiten bietet (vor allem schneller den Gegner unter Druck setzen). Insgesamt erinnert mich das Spiel teilweise echt, als wenn ich mit kurzen Noppen spielen würde, wie schnell der Ball abtaucht, obwohl ich ganz normale Beläge wie sonst auch damit spiele.
Also Hauptmerkmale sind:
- dynamisches Spielverhalten, ideal für ABS Plastik, von sehr kurz bis kontrolliertes Langspiel alles möglich
- sehr flacher Ballabsprung bei Angaben, Block, Topspins
- durch den Katapulteffekt und flache Flugkurve kein übliches Abbremsen des ABS-Balls bei kräftigeren Schlägen, bei passiven aber genau das Gegenteil davon (Achtung - mit Katapulteffekt meine ich nicht, dass es schnell ist, sondern dass das Holz SEHR dynamisch gespielt und damit leichter das Tempo variiert werden kann)
- sehr gutes, und flaches Blockverhalten
- extremes Spinverhalten - auf Vorhand (mehr) mehr wie auf Rückhand
- weicher Anschlag
negativ aufgefallen:
- sehr kopflastig
- Griff ist mir persönlich zu dünn
- spinanfällig, passiv den Schläger einfach hinhalten ist nicht, man muß den Ball richtig treffen/Schläger richtig halten
Insgesamt würde ich sagen, dass das Holz trotzdem eher für etwas erfahrenere Spieler ist, weil die Möglichkeiten (Spin/Tempo) gut kontrolliert werden muß und durch den sehr flachen Ballabsprung und auch die höhere Spinanfälligkeit eine mittlere bis gute Technik vorliegen sollte. Das Preference Holz oder das neue Dream/Barath sind einfacher zu spielen (dafür auch etwas ungefährlicher für den Gegner).
Mir persönlich hat das Holz für den ersten Tag viel Spaß gemacht und werde erst noch die weiteren Trainingstage damit spielen, weil die Spielart (auch für den Gegner) was ganz Neues bietet und das Verteilen der Bälle und das gute Spinverhalten bei Angaben machen Laune auf mehr. Ich werde das als nächstes gegen Materialspieler noch testen, weil ich wissen möchte, wie gut dann Noppen- und Antispieler gegen leere und lange Bälle damit klar kommen.